Das neue Affenpockenvirus (oder auch Monkeypox-Virus): Plötzlich ist es da und niemand weiß, wie man sich bei einem konkreten Verdacht auf eine Affenpockeninfektion als Kontaktperson oder bestätigte infizierte Person verhalten soll. Worauf muss ich nach der Diagnose Affenpocken achten und welche Vorkehrungen sollten bei einem Verdacht getroffen werden? Diese und weitere Fragen werden im Laufe dieses Artikels beantwortet. Weitere Informationen zum Virus gibt’s hier.
Verhalten bei der Verdachtsdiagnose Affenpocken…
… als bestätigter Infizierter
Als Infizierter wird Ihnen entweder eine häusliche Isolation empfohlen oder gar vom Gesundheitsamt angeordnet. Da das Virus sich schnell durch engen Körperkontakt, durch kontaminierte Gegenstände wie beispielsweise Handtücher, Bettwäsche oder Teppiche und manchmal auch beim Kontakt über eine Tröpfcheninfektion überträgt, sollten Sie zum Schutz Ihrer Mitbewohner nach Möglichkeit ein eigenes Badezimmer benutzen oder aber Ihre Textilien klar und deutlich von denen Ihrer Mitbewohner trennen. Gleichzeitig dient gründliches Händewaschen und desinfizieren Ihrer Hände und aller gemeinsam benutzten Oberflächen der Vorbeugung einer Infektionsverbreitung. Außerdem sollten Sie auch keine Haushaltsgegenstände mit Ihren Mitbewohnern teilen. Das Virus ist in der Lage tage- und sogar monatelang auf Oberflächen und Stoffen zu überleben.
Gleichzeitig sollten Sie den Kontakt zu Ihren Mitbewohnern einschränken bis Ihre Pusteln auf der Haut vollständig abgeheilt sind. Dieser Prozess kann bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen. Achten Sie in dieser Zeit auch auf Ihre psychische Gesundheit. Lassen Sie sich von Bekannten, Freunden und Verwandten mit Film-, Serien- oder Buchempfehlungen versorgen. Aktivieren Sie Ihr soziales Netzwerk und lassen Sie für sich einkaufen oder nutzen Sie einen Lieferservice, z.B. den Rewe Lieferservice.
Wenn Sie Ihre Sorgen teilen möchten, jemanden zum Reden brauchen und nicht wissen, wen Sie anrufen sollen, wenden Sie sich kostenfrei an die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111. Ansonsten nehmen Sie die Möglichkeit der Videotelefonie mit Ihnen nahestehenden Personen in Anspruch. Auch diese Art und Weise des Kontakts kann Nähe entstehen lassen und somit einen positiven Effekt auf Ihre psychische Gesundheit während der Isolation haben.
Bei einer Infektion mit dem Virus sind auch schwere Krankheitsverläufe möglich, insbesondere wenn Sie bereits Vorerkrankungen haben. Sollte sich Ihr Zustand verschlechtern, informieren Sie umgehend Ihren behandelnden Arzt. Personen, die mit Ihnen in einem Haushalt leben, sollten gesund sein und keine Vorerkrankungen haben. Sollte dies nicht zutreffen, sollten diese Mitbewohner sich für die Zeit Ihrer Erkrankung um eine andere Unterkunft bemühen. Personen, die zur Risikogruppe zählen, sind: Personen mit unterdrücktem Immunsystem, schwangere Frauen, kleine Kinder unter zwölf Jahren oder Personen hohen Alters.
Sollte sich ein Kontakt mit Ihren Mitbewohnern nicht vermeiden lassen, halten Sie 1,50 m Abstand, tragen Sie zum Schutz beide eine FFP2-Maske und verdecken Sie Ihre durch die Affenpocken hervorgerufenen Hautveränderungen mit einem Verband oder Kleidung. Verzichten Sie auf sämtlichen Körperkontakt, auch ein Kondom während des Geschlechtsverkehrs schützt nicht vor einer Ansteckung.
Sollten Sie Haustiere haben, vermeiden Sie auch den Kontakt zu Ihren tierischen Mitbewohnern. Diese sollten für die Zeit Ihrer Infektion in einem anderen Raum gehalten werden.
Wenn Sie für einen Arztbesuch das Haus verlassen müssen, verzichten Sie auf die Inanspruchnahme von öffentlichen Verkehrsmitteln.
… als Kontaktperson
Wenn Sie mit einer infizierten Person in einem Haushalt leben, halten Sie Abstand. Vermeiden Sie den Kontakt mit der infizierten Wäsche des Erkrankten. Tragen Sie Handschuhe! Achten Sie vor der Benutzung der Toilette, des Waschbeckens oder Dusche darauf, dass keine Hautkrusten der erkrankten Person verblieben sind. Nutzen Sie ausschließlich Ihr eigenes Handtuch und Ihre eigenen Bettwäsche. Waschen Sie die Wäsche der erkrankten Person mit Vollwaschmittel bei 60 Grad und achten Sie auf eine gründliche Hygiene und Desinfektion.
Wenn Sie innerhalb der Inkubationszeit engen Kontakt mit einer infizierten Person hatten, informieren Sie das für Sie zuständige Gesundheitsamt. Sollten Sie nicht zuzuordnende Symptome entwickeln, vermeiden Sie unverzüglich den Kontakt zu Ihren Mitmenschen. Rufen Sie Ihren Hausarzt und ggf. eine Praxis mit dem Schwerpunkt HIV an und geben den Verdacht auf Affenpocken vorab an. Wenn Sie per Telefon niemanden erreichen, informieren Sie bei Ihrem Eintreffen in der Praxis unverzüglich die MitarbeiterInnen über Ihren Verdacht.
Wenn Sie sich gegen Affenpocken impfen lassen möchten, finden Sie weitere Informationen auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.
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