HÄUSLICHE ISOLIERUNG
▶ Bei Ihnen wurde eine Affenpocken-Infektion diagnostiziert.
Deshalb wird Ihnen eine häusliche Isolierung empfohlen
oder wurde behördlich angeordnet.
Das Virus ist übertragbar
– über direkten Körperkontakt,
– über kontaminierte Gegenstände
(z. B. Handtücher, Bettwäsche),
– und selten durch Tröpfcheninfektion bei engem
Kontakt von Angesicht zu Angesicht.
▶ Die Infektion mit dem Affenpockenvirus kann bei Personen
mit Risikofaktoren auch schwer verlaufen.
Bei einer Verschlechterung Ihres Zustandes informieren
Sie bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt/Ärztin.
▶ Angehörige, die mit Ihnen im Haushalt leben und während
der Isolierung vor Ort bleiben, sollten bei guter Gesundheit
und ohne Vorerkrankungen sein.
Personen mit Risikofaktoren sollten nach Möglichkeit
nicht mit Ihnen im gleichen Haushalt untergebracht sein:
– Personen mit unterdrücktem Immunsystem,
– Schwangere Frauen,
– Kleine Kinder unter 12 Jahren,
– Oder hochaltrige Personen.
Kontakte in Ihrem Haushalt
So wenig wie möglich
▶ Sie sollten möglichst nur zu den Haushaltsangehörigen
Kontakt haben, die Sie zur Unterstützung benötigen.
▶ Bei Kontakt sollten Sie und Ihre Haushaltsangehörigen
mind. 1,5 m Abstand halten und jeweils einen
Mund-Nasen-Schutz oder eine FFP2-Maske tragen
sowie vorhandene Hautläsionen vollständig
abdecken
(z. B. durch entsprechende Kleidung oder Verband).
▶ Verzichten Sie auf körperlichen Kontakt, z. B. Händeschütteln,
Umarmungen oder Sexualkontakt. Das
Tragen von Kondomen allein schützt in dieser Phase
nicht vor Infektion.
Haustiere
▶ Verzichten Sie möglichst auf direkten Kontakt zu
Haustieren, um Mensch-zu-Tier Übertragung zu
vermeiden. Tiere sollten möglichst in einem anderen
Raum gehalten werden.
▶ Bitte informieren Sie Ihr lokales Veterinäramt.
Weitere Informationen des Friedrich-Loffler-Instituts finden
Sie unter www.fli.de.
Kontakte außerhalb Ihres Haushalts
▶ Verzichten Sie ebenfalls auf körperlichen Kontakt mit
Nachbarn, Freunden und Bekannten, z. B. Händeschütteln,
Umarmungen, oder Sexualkontakte. Auch
Gespräche auf kurze Distanz sollten vermieden werden.
▶ Sollte das Verlassen des Hauses zwecks medizinischer
Vorstellung notwendig sein, vermeiden Sie die Nutzung von
öffentlichen Verkehrsmitteln.
▶ Bei unvermeidbaren Kontakten tragen Sie einen Mund-Nasen-
Schutz oder eine FFP2-Maske, decken Sie alle Hautläsionen
vollständig ab und halten Sie möglichst 1,5 m
Abstand. Vermeiden Sie auch das Weiterreichen
von möglicherweise kontaminierten Gegenständen.
Unterbringung in der Wohnung
▶ Sie sollten möglichst getrennt von anderen Personen in einem
Einzelzimmer untergebracht sein.
▶ Nutzen Sie Küche, Flur, Bad und weitere Gemeinschaftsräume
nicht häufiger als unbedingt nötig.
HYGIENE
▶ Achten Sie auf gute Händehygiene. Waschen
Sie Ihre Hände mit Seife und Wasser.
▶ Benutzen Sie Einweg-Handtücher oder achten Sie darauf, dass
jede Person des Haushalts ausschließlich ihr persönliches
Handtuch benutzt (siehe Reinigung).
▶ Bei vorhandenen Hautläsionen auf den Händen/Handinnenflächen
können nach ärztlicher Rücksprache zusätzlich Handschuhe
verwendet werden. Nach Verwendung müssen die
Handschuhe gewechselt werden und es ersetzt keinesfalls
Händehygiene.
▶ Nach Benutzung von Toiletten, Waschbecken, Duschen etc.
darauf achten, dass keine abgefallenen Krusten verblieben
sind.
▶ Achten Sie darauf, dass Hygieneartikel wie Bettwäsche,
Gläser oder Besteck nicht von anderen Personen genutzt
werden.
REINIGUNG
Reinigung und Desinfektion
▶ Reinigen Sie häufig berührte Oberflächen (z. B. Nachttische,
Bettrahmen, Smartphones, Tablets) sorgfältig und mindestens
einmal täglich – bei starker Kontamination umgehend.
▶ Benutzen Sie ein haushaltsübliches Reinigungsmittel
und ggf. ein Flächendesinfektionsmittel.
Beachten Sie die Sicherheitshinweise und
Einwirkzeiten.
▶ Reinigen Sie Bad- und Toilettenoberflächen nach jeder
Benutzung. Achten Sie darauf, dass auf den Oberflächen
keine abgefallenen Krusten verbleiben.
▶ Achten Sie bei der Reinigung darauf, möglichst wenig Partikel
aufzuwirbeln. Oberflächen sollten fleucht abgewischt werden
und Vorsicht beim Aufschütteln der Bettwäsche.
▶ Teppiche, Vorhänge und andere Möbel können ggf.
dampfgereinigt
werden.
Wäsche
▶ Die Wäsche der erkrankten Person sollte bei mindestens
60°C und mit Vollwaschmittel gewaschen
werden.
▶ Sammeln Sie Wäsche der erkrankten Person im separaten
Wäschesack.
▶ Die Wäsche nicht schütteln. Direkten Kontakt von Haut und
Kleidung mit den kontaminierten Materialien vermeiden.
▶ Verwenden Sie herkömmliches Vollwaschmittel und achten
Sie auf eine gründliche Trocknung.
ABFALLENTSORGUNG
▶ Der Müllsack mit Abfällen, die von Erkrankten
erzeugt
wurden – Taschentücher u. a. – ist in einem
verschließbaren Behälter aufzubewahren.
▶ Entsorgen Sie den verschnürten Müllsack im Restmüll.
HAUSHALTSANGEHÖRIGE
UND KRANKHEITSSYMPTOME
▶ Alle Haushaltsangehörige gelten als Kontaktpersonen
der Expositionskategorie 3 und stehen unter häuslicher
Quarantäne. Sie sollten bis 21 Tage nach
ihrem letzten Kontakt zu dem isolierten Affenpocken-
Erkrankten oder nach dessen Entlassung
aus der Isolierung
– täglich das zuständige Gesundheitsamt über
ihren Gesundheitszustand informieren
– sich selbst hinsichtlich Krankheitssymptomen
beobachten
– Krankheitssymptome genau dokumentieren
(siehe www.rki.de/affenpocken-kontaktpersonen)
▶ Bei auftretenden Beschwerden, die auf eine Infektion
mit dem Affenpockenvirus hindeuten könnten
(Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Exanthem/
Hautläsionen,
etc.), gelten Haushaltsangehörige als
krankheitsverdächtig.
In diesem Falle sollte eine weitere
diagnostische Abklärung umgehend erfolgen.
ENDE DER ISOLATION
▶ Die Isolation dauert, bis Schorf und Krusten abgeheilt
sind bzw. abfallen, jedoch mindestens 21 Tage.
▶ Eine Kondomnutzung für 8 Wochen nach Ende der Isolation
wird empfohlen.
WEITERE INFORMATIONEN
Robert Koch-Institut
www.rki.de/affenpocken
Herausgeber: Robert Koch-Institut, Berlin, 2022
Redaktion: ZBS 7 – Strategie und Einsatz, Fachgebiet 14 – Angewandte Infektions- und
Krankenhaushygiene
Grafik: www.goebel-groener.de
Titelfoto: Gina Sanders – stock.adobe.com
Druck: RKI-Hausdruckerei
Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit