Die aktuelle, weltweite Ausbreitung der Affenpocken Krankheit wirft bei Experten einige Rätsel auf. Die zügige Behandlung der Affenpocken Virusinfektion bei Betroffenen und eine möglichst effektive Eindämmung der weiteren Viren-Verbreitung sind deshalb sehr wichtig. Da die Symptome bei Affenpocken teils sehr mild verlaufen, bei manchen Infizierten sogar ohne die charakteristischen Pusteln, ist die Diagnosestellung nicht immer ganz einfach. Sobald aber die Diagnose feststeht, kann man damit beginnen, die Symptome zu behandeln und dem Virus zu Leibe zu Rücken.
Die Behandlung von Affenpocken
Die Affenpocken Virusinfektion wirft bei Experten aktuell einige Rätsel auf. Wie auch zuvor beim Corona-Virus fragt man sich, woher die Viren plötzlich kommen und weshalb sie sich gerade so schnell ausbreiten können. Schließlich war das Hauptverbreitungsgebiet bislang der afrikanische Kontinent, und auch dort hauptsächlich in Zentralafrika und in westafrikanischen Regionen. Affenpockeninfektionen sind schon seit mehreren Jahrzehnten bekannt und mittlerweile weiß man schon Einiges über das Virus und wie man die Affenpocken Krankheit am besten behandelt.
Erste Anzeichen der Monkeypox-Infektion sind Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und geschwollene Lymphknoten, Rückenschmerzen sowie ein allgemeines Schwächegefühl und Müdigkeit. Weitere Symptome folgen, wenn überhaupt, in vielen Fällen erst nach einigen Tagen. Bei den meisten Erkrankten treten während des Krankheitsverlaufs pustel- und bläschenartige, juckende Hautveränderungen auf, die mehrere Stadien durchlaufen und irgendwann schorfartig abheilen. Auch orale Enantheme (ggf. auch rektal und/oder genital) sind nicht selten. Die Symptome können mehrere Wochen andauern.
Oberflächen- und Hand-Hygiene haben äußerste Prioriät
Die erste Maßnahme, sobald eine Affenpocken-Erkrankung gesichert diagnostiziert wurde, ist die Quarantäne und die möglichst genaue Erfassung aller Kontaktpersonen der letzten Tage. Betroffene Patienten müssen sich in Isolation begeben, um nicht auch andere mit dem Pockenvirus infizieren zu können. Da die Pockenerkrankung per Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden kann, sind intensive Hygienemaßnahmen notwendig. Sorgfältige Handhygiene, das sollte spätestens seit der Corona-Pandemie jeder wissen, ist eine wirksame Methode, um sich vor zahlreichen Krankheitserregern zu schützen. Um eine Reinfektion mit Affenpocken zu vermeiden, sollten alle von Betroffenen genutzte Flächen und Gegenstände kontinuierlich desinfiziert werden. Das regelmäßige Wechseln und Desinfizieren von Kleidung, Handtüchern und Bettwäsche ergeben ebenso Sinn, denn hierin fühlen sich die Krankheitserreger besonders wohl und können recht lange überleben.
Auch wenn die Monkeypox Symptome in den meisten Erkrankungsfällen in einem Zeitraum von zwei bis etwa vier Wochen von selbst wieder verschwinden, sind sie für die Betroffenen doch sehr unangenehm. Bislang gibt es noch keine Behandlungsmethode für eine Affenpocken-Infektion, die sich bewährt hat. Zwar kennt man Virostatika, welche bei Affenpocken durchaus nützlich und wirksam sein könnten, allerdings wurden sie bisher als Möglichkeit gegen Monkeypox (MPX) nicht wissenschaftlich untersucht. Zumindest ist es aber möglich, die Beschwerden, die eine Monkeypox Infektion mitbringt, zu behandeln und zu lindern. Die Behandlung zielt also eher darauf ab, die Symptome zu lindern und dadurch den klinischen Verlauf zu verbessern. Ein optimales unterstützendes Behandlungsverfahren kann schließlich helfen, schwerste Komplikationen bei den Betroffenen zu vermeiden.
Bei manchen an Affenpocken Erkrankten kommt es während des Krankheitsverlaufs zu weiteren Infektionen. Beispielsweise sind bakterielle Infektionen der Haut (Bakterien dringen leicht in aufgekratzte Wunden ein) und der Lunge als Folgeerkrankungen häufig. Hierdurch sind medizinische Komplikationen möglich, die in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen können. Bislang wurden laut Weltgesundheitsorganisation bei den in westlichen Ländern erfassten Krankeitsfällen keine Todesfälle gemeldet. In mehreren afrikanischen Ländern sieht das allerdings anders aus, denn im ersten Halbjahr 2022 wurden dort bereits 66 Tote im Zusammenhang mit Affenpocken erfasst. Grund dafür sind wohl die dort vorherrschenden, schlechteren Hygienebedingungen und das Fehlen effektiver Behandlungsmöglichkeiten.
Therapie bei Affenpocken
Die Therapie bei einer Virusinfektion mit Affenpocken zielt insbesondere auf die symptomatische und supportive Behandlung der Krankheitszeichen ab. Es wird also nicht zwingend die Krankheit selbst behandelt, sondern eher eine Eindämmung der Symptome unterstützt. Gegen das Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen helfen gängige fiebersenkende Mittel wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol. Eine Zink-Schüttelmixtur kann zur symtomatischen Linderung der juckenden Pockenbläschen angewendet werden. Ziel hiervon ist, das Aufkratzen der mit Flüssigkeit und Eiter gefüllten Bläschen zu verhindern und das Austrocknen zu beschleunigen. Die offenen Hautläsionen sind der Hauptgrund für weiterere Entzündungen, in deren Folge sich tiefe Narben bilden können.
Im Mai 2022 wurde innerhalb der EU der antivirale Wirkstoff Tecovirimat, der gegen Orthopoxviren wirkt, zum Einsatz bei Affenpocken zugelassen. Für die Behandlung von Orthopockenvirus-Infektionen wurde er bereits eingesetzt, die Zulassung in der Europäischen Union für den Einsatz bei Affenpocken wurde nun erteilt. Allerdings steht aktuell nicht ausreichend Wirkstoff zur Verfügung und er ist ausschließlich für Personen ab 13 kg Körpergewicht geeignet. Kleinere Kinder fallen somit durch das Raster. Außerdem bleibt abzuwarten, ob das Virostatikum auch bei Affenpocken zuverlässig greift. Eine Impfung mit Pocken-Impfstoff kann bei Risikopersonen zur Vorsorge in Betracht gezogen werden.
Quarantäne und Isolierung bei Affenpocken zwingend erforderlich
Bisherige Wahrnehmungen und Erkenntnisse, die man über klinische Krankenverläufe erzielen konnte, zeigen, dass es empfehlenswert ist, die von der Affenpockenkrankheit betroffenen Personen mindestens 21 Tage zu isolieren und die Quarantäne erst nach dem Abfall der Verkrustungen aufheben sollte. Sofern die Erkrankung mild verläuft, kann auch eine ambulante Versorgung und Behandlung stattfinden. Aufgrund der nicht vorhersagbaren Schwere der Krankheitsverläufe sollte die Beobachtung in letzterem Fall jedoch engmaschig erfolgen. Für Risikopatienten wie Immungeschwächte, Säuglinge, Kleinkinder oder hochbetagte Personen ist eine stationäre Aufnahme mit Einzelunterbringung in einem Isolierzimmer mit eigener Nasszelle indiziert.
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