Das neue Affenpockenvirus (oder auch Monkeypox-Virus) ist plötzlich da: Wie findet eigentlich eine Übertragung des Affenpocken-Virus statt und wie kann man sich davor schützen? Diese und weitere Fragen werden im Laufe dieses Artikels beantwortet. Weitere Informationen zum Virus gibt’s hier.
Übertragung
Die Affenpocken werden insbesondere in den Endemiegebieten von Tieren auf den Menschen übertragen. Dies kann über den engen Umgang miteinander, bei der Jagd über Kadaver, Exkrete, Bisse, Sekrete, den Kontakt über Dinge, die mit dem Virus verpestet sind und der Einnahme von Fleisch von Tieren, die zuvor am Affenpocken-Virus erkrankt waren, passieren.
Die Übertragung zwischen zwei oder mehreren Personen kommt eher selten vor und passiert wenn nur bei sehr engem Kontakt. Durch die Berührung mit Körperflüssigkeiten und den für das Affenpocken-Virus typischen Hautveränderungen, wozu unter anderem der Inhalt der Pusteln oder die Kruste zählen kann, kommt es zu einer Infektion.
Zum aktuellen Zeitpunkt steht nicht fest, ob die Affenpocken insbesondere über sexuellen Kontakt übertragen werden, beispielsweise über Vaginalsekret oder über das Sperma, aber auch während engem Körperkontakt kann das Virus über die Hautveränderungen übertragen werden. Fakt ist, dass die Viruskonzentration in den Hautveränderungen, die durch das Affenpocken-Virus hervor gerufen werden, besonders ansteckend ist.
Zeitpunkt der Übertragung
Eine Übertragung kann schon zu einem frühen Stadium der Erkrankung stattfinden, wenn noch unpräzise Symptome wie beispielsweise Fieber und Gliederschmerzen auftreten. Dies erschwert den Schutz vor einer Übertragung, weil Betroffene zu Beginn der Infektion selbst noch nichts von der Ansteckungsmöglichkeit ihrer Viruserkrankung wissen und die Ansteckung vor einem Austausch von abgesonderten Ausscheidungen über die Atemwege passiert. Weitere Informationen zu den Symptomen des Affenpocken-Virus finden Sie hier.
Neben einer Übertragung über den Austausch von Körperflüssigkeiten kann eine Übertragung auch über Stoffe, Keramik oder Plastik passieren, wenn eine infizierte Person diese Gegenstände zuvor genutzt hat. Besondere Vorsicht ist bei Geschirr und Besteck, Bettwäsche, Handtüchtern und Kleidung geboten. Seien Sie neben Ihrem privaten Umfeld auch bei Fernreisen aufmerksam. Achten Sie auf saubere und hygienische Bettwäsche, Handtücher und Geschirr in Ihren Unterkünften und in Restaurants.
Eine Übertragung ist auch über den Speichel möglich, insbesondere wenn der Infizierte Wunden oder Hautveränderungen im Mund besitzt. Das höchste Risiko zur Übertragung besteht bei Hautverletzungen und insbesondere bei Kontakt mit den Schleimhäuten an den Augen, am Mund, der Nase, dem Anus und den Genitalien. Auch Schwangere sind vor dem Virus nicht geschützt: Es wurde von Übertragungen über die Plazenta und Ansteckungen während und nach der Geburt von Eltern auf ihre Kinder berichtet.
Dauer der Ansteckung
Die Dauer der Ansteckung besteht so lange, wie Symptome vorhanden sind. Den bisherigen Erfahrungen nach kann der Zeitraum zwischen zwei bis vier Wochen andauern. Personen, die in Kontakt mit einer infizierten Person stehen, indem sie engen Körperkontakt haben/hatten oder die mit der betroffenen Person einen Haushalt teilen oder Angehörige haben, die beruflich im Gesundheitswesen tätig sind, unterliegen einem erhöhten Ansteckungsrisiko des Affenpocken-Virus und können möglicherweise Kontaktperson sein. An dieser Stelle gilt es vorsichtig im Kontakt miteinander umzugehen und Nähe bis zum Abklingen der Infektion zu vermeiden, um die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen und die Viruserkrankung nicht weiterzugeben.
Schutz vor der Übertragung
Mit dem Affenpocken-Virus infizierte Personen sollten sich von ihren Kontakten (auch geschützten Sexualkontakten) fernhalten bis der Ausschlag verschwunden ist und sich die letzten Krusten abgelöst haben. Die Entwicklung der Krankheit kann bis zu vier Wochen dauern. Während der Ausschlag noch auftritt, sollte die infizierte Person sich innerhalb des Haushalts in nur einem Zimmer aufhalten und wenn möglich ein eigenes Badezimmer benutzen. Alle anderen Gegenstände des Haushalts sollten nicht mit den Mitbewohnern gemeinsam genutzt werden, z.B. Bettzeug und Haushaltsgeräte. Das Affenpocken-Virus kann nämlich über Monate auf Oberflächen und Stoffen überleben und sich so weiter verbreiten.
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